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Insights 31.01.2025

Im­mo­bi­len­wirt­schaft: Die Wär­me­wen­de geht nicht schnell ge­nug

Klaus Schmidtke

Die neuesten Zahlen von Agora Energiewende und Dena zeigen, dass die Klimawende im Gebäudesektor immer noch nicht genug vorankommt.

Die neuesten Zahlen von Agora Energiewende und Dena zeigen, dass die Klimawende im Gebäudesektor immer noch nicht genug vorankommt. 

Während Deutschlands Treibhausgasemissionen 2024 insgesamt um drei Prozent auf 656 Millionen Tonnen gesunken sind, war der schwächere Rückgang bei den Immobilien um lediglich 2 Millionen Tonnen auf 105 Millionen Tonnen nur dem milden Wetter zu verdanken. 

Ohne diesen Effekt wären die Emissionen sogar gestiegen – es gab also keinen strukturellen Fortschritt. Die Schwächephase in der Baubranche sorgte beispielsweise dafür, dass energetische Sanierungen weiter zurückgingen. Zu den Gründen gehört aber auch, dass Maßnahmen wie Dämmung teuer sind und trotz immer höherer Effizienzstandards seit über 10 Jahren unter dem Strich bei Wohngebäuden keine Energie eingespart wurde.  

Gebäude sind für 40 Prozent der CO₂-Emissionen verantwortlich, hauptsächlich verursacht durch das Heizen. Erneuerbare Energien spielen dabei noch immer eine viel zu geringe Rolle und über 70 Prozent der Wärme in Wohnungen stammen aus dem Verbrennen von Gas und Öl. Dies trifft Mieter und Vermieter in den nächsten Jahren aufgrund der steigenden CO₂-Bepreisung. 

Unabhängig von der Haltung zum aktuellen „Heizungsgesetz“ muss jede neue Bundesregierung diese Herausforderung angehen. Die bisherige Strategie, die Wärmewende vor allem durch immer mehr Regelungen und Vorschriften voranzutreiben, hat nicht funktioniert. 

Dies hat Modernisierungen und Neubauten komplizierter und teurer gemacht und zu einer spürbaren Zurückhaltung bei Investitionen geführt – wie der Nachfrageeinbruch im letzten Jahr bei Wärmepumpen um 46 Prozent gegenüber 2023 deutlich zeigt. Hinzu kommt, dass in vielen Fällen mit Investitionsentscheidungen gewartet wird, bis die kommunale Wärmeplanung vor Ort feststeht. Das wiederum kann noch dauern: Alle Städte und Gemeinden in Deutschland müssen ihre Wärmeplanung bis Mitte 2028 abgeschlossen haben. 

Größere Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnern sind ein Jahr früher in der Pflicht. Bis Ende 2024 haben die ersten knapp 120 Kommunen in Deutschland ihre Wärmeplanung veröffentlicht. Mehr als ein Drittel haben zumindest Erstellung eines kommunalen Wärmeplans begonnen. 

Dabei steht der Gebäudesektor vor der Herausforderung, seine CO₂-Emissionen bis 2030 von 110 Millionen auf 67 Millionen Tonnen zu reduzieren. Dafür müssten jährlich mehr als eine Million Heizungen modernisiert werden. Heute sieht die Realität aber noch ganz anders aus: Fossile Heizungen mit Öl und Gas wurden 2024 mehr als doppelt so oft verkauft wie Wärmepumpen und Biomasse-Öfen. Die Wärmewende kommt so nicht genug in Fahrt. 

Jetzt kommt es darauf an, das Richtige und schnell Wirksame zuerst zu tun. Ein wesentlicher Schlüssel für die Klimawende ist die schnelle Senkung der CO₂-Emissionen, insbesondere in Bestandsimmobilien. Genau daran arbeiten wir bei PAUL: Wir koppeln KI-gestützte Energiemanagementsysteme im Heizungskeller mit Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen. So sorgen wir für klimaneutrale Gebäude, schützen  die Mieter vor negativen Überraschungen bei ihren Energierechnungen und machen die Immobilien für Eigentümer und Investoren zukunftssicher.

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